Eine Antwort von „Öff Öff“ (alias Jürgen Wagner; Gründer der „Bewegung für Ganzheitliche Nachhaltigkeit“) zum „Positions- und Forderungs-Papier (PoPaPi) Nachhaltigkeit und Ethik an Hochschulen“ von mehreren Bildungs-Initiativen ( http://netzwerk-n.org/wp-content/uploads/2017/12/Positionspapier-ausfuehrliche-Version.pdf ) – und ein ergänzender Forderungs-Katalog
DURCHSTART FÜR BILDUNG ALS GLOBALE PROBLEM-LÖSUNG!!!
1. APPETIT-HÄPPCHEN (— ob Weiter-Lesen lohnt…):
„Nach Gründen gehen! –> Die Herrschaft des besseren Arguments! –> Bildung als globale Problem-Lösung!“
2. Ein paar EINZEL-KOMMENTARE ZUM PoPaPi
3. Bei der „Zukunfts-Werkstatt Große Transformation des EPN“ von Öff Öff (im Namen der „Bewegung für Ganzheitliche Nachhaltigkeit“) AUSGEARBEITETER FORDERUNGS-KATALOG für Hochschul-Bildung
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1. APPETIT-HÄPPCHEN FÜR EINSCHÄTZUNG, OB WEITER-LESEN LOHNT:
WIR BRAUCHEN ENDLICH „BILDUNG FÜR (BZW. ALS) GLOBALE PROBLEM-LÖSUNG“!!!
„Nach Gründen gehen! –> Die Herrschaft des besseren Arguments! —> Bildung als globale Problem-Lösung!“
Muss sich die Politik (wie auch alle anderen Mitbestimmungs-Wünsche?) nach vernünftigen wissenschaftlichen Gründen richten, oder umgekehrt die Gründe nach der Politik (bzw. Mitbestimmungs-Ansprüchen)?! – Wie sehr müssen wir die derzeitige Lage ‚umkrempeln‘, sozusagen als ‚Kopernikanische Wende in der (Bildungs-)Politik‘?…
Euer PoPaPi geht aus unserer Sicht natürlich z.T. in die richtige Richtung:
Auf allen Ebenen über „(ganzheitliche) Nachhaltigkeit“ nachdenken, als „gesamtgesellschaftliche, interdisziplinäre Herausforderung“ (PoPaPi S.43), „das Umweltmanagementsystem in ein integriertes (Nachhaltigkeits-)Managementsystem einbetten“ (S. 22)…, fakultäts-übergreifend, und mit möglichst viel kritischem Mitdenken von möglichst viel Leuten (Beteiligung mit Diversität, und z.T. unabhängigen wirtschaftlichen Mitteln, [siehe z.B. S.14f u S.45]) usw.)… –
Ich, Öff Öff, hatte 2018 bei der „Zukunfts-Werkstatt Große Transformation“ des „Entwicklungs-Politischen Netzwerks EPN (Hessen)“ meinerseits einen kurzen, knackigen Forderungs-Katalog für Hochschul-Bildung aufgestellt (- ist unten in diese Mail rein-kopiert -), der vielleicht auch aus Eurer Sicht noch ‚tiefer oder weiter greift‘ [wie weit sollte man gehen, und wie schnell?], und den ich in seiner Struktur hier kurz skizziere:
Ich beginne diesen Forderungs-Katalog 1.) damit, dass für einen ausreichenden ‚NACHHALTIGKEITS-DURCHBRUCH‘ in der Welt korrekte WISSENSCHAFTLICHE NACHHALTIGKEITS-KONZEPTE ZUM LEIT-MASSSTAB FÜR ALLES werden müssten (wissenschaftlich, gesellschaftlich, politisch…), und dass dafür eine (GLOBAL) NACHHALTIGE QUALITÄT DER WISSENSCHAFTLICHEN FORSCHUNG den Zentral-Aspekt darstellt („Nachhaltigkeit FÜR den Wissenschafts-Bereich ist erstmal Nachhaltigkeit DER Wissenschaft bzw. Forschung!“ – statt nachhaltigem Mensa-Essen, Mitarbeiter-Bezahlung usw…), nämlich dass es rein nach (auf Gesamt-Sinn und Verantwortung schauenden) wissenschaftlichen Argumenten geht statt andersartigen Manipulationen (durch Macht, Geld, andere Willkür…; vgl. PoPaPi S.45)…; und ich schließe in 2.) und 3.) daraus, dass es angemessene Konzentration auf solche Nachhaltigkeits-Schaffung braucht, mit eigenen, unabhängigen, fakultäts-übergreifenden, alle Forschung bündelnden „Nachhaltigkeits-Fakultäten“, als Leit-Fakultäten der Wissenschaft ((und am besten tatsächlich als „Real-Labore der Zukunft“ (PoPaPi S. 19) bzw. als „Nachhaltigkeits- oder (Global-)Konsens-Labore, mit ganzheitlichen Modell-Experimenten“…)), und mit unabhängigen, den Beutelsbacher Konsens achtenden „argumentativen Forschungs-Plattformen für die ganze Gesellschaft“ (vorstellbar z.B. in Form eines ‚ideologisch und technisch barrierefreien Wikipedia als Verantwortungs-Navi der Menschheit‘), und mit gerade auch von der Wissenschaft hervor gebrachten gesamt-gesellschaftlichen „System-Wandel-Schritten“: was wohl bedeuten muss, ganz vorneweg, mit sowas anzufangen wie „unabhängigen Nachhaltigkeits- und Friedens-Agenturen“ als gesellschaftlichen Leit-Institutionen bzw. als Zentral-Steuerung einer ‚(ganzheitlich) nachhaltigen Politik-Struktur‘, in den einzelnen Köpfen, in der Macht-Übertragung, usw… (– einschließlich konsequenter Enttabuisierung ALLER tabuisierten Verantwortungs-Themen, siehe meinen Umriss solcher Themen hier: https://dieschenker.wordpress.com/2019/03/04/impuls-frage-fuer-forschungs-vernetzungs-u-foerder-initiativen-missachten-wir-das-globale-mit-steuerungs-recht-der-menschen-zu-sehr-zugunsten-von-kurzsichtigen-dressur-strategien/ )…
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2. Ein paar EINZEL-KOMMENTARE ZUM PoPaPi, gemäß meiner Grund-These:
Die Grund-Richtung des PoPaPis stimmt ((„Bildung“ im Sinne von „Problem-Lösungs-Intelligenz“ bzw. „Offenheit für beste Lösungs-Argumente, durch gelingende Reflexion (‚Reflexions-Ethik‘), Kommunikation und entschlossene Praxis-Anwendung“, statt der gesellschaftlich dominierenden Kapitalismus-Dressur und -Effizienz)… — aber Zu-Ende-Denken (einschließlich Aufgreifen und ‚Verweben‘ vorhandener ‚Lösungs-Bausteine‘) und die Geschwindigkeit sind sehr verstärkenswert… (Vgl. Greta Thunberg und andere ‚Dampf-Macher‘: Welche Entschiedenheit ist angemessen gegenüber den globalen Problemen?…)
a) Thema „Zentral-Steuerung“ („Nachhaltige Politik bzw. Entscheidungs-Strukturen“) nach vorn!
Bei den von Euch aufgelisteten Themen für Nachhaltigkeits-Bildung ((S.4: „verwenden wir im Folgenden einen Arbeitsbegriff von nachhaltiger Entwicklung, welcher globale und intergenerationelle Gerechtigkeit, Chancengleichheit, Erhalt von Biodiversität und Ökosystemen, Klimaschutz, verantwortungsvollen Konsum, ressourcenschonendes und kreislauforientiertes Produktionsverhalten sowie faire Arbeits- und Handelsbedingungen umfasst…“)) kommt leider das Thema „nachhaltige Politik-Strukturen“ (bzw. – allgemeiner formuliert – „nachhaltige Zentral-Steuerung(en), Entscheidungs- und Politik-Strukturen“) nicht vor…, und wird leider auch insgesamt von Euch im PoPaPi nicht so richtig in den Fokus genommen… (Wohlgemerkt, es geht doch offensichtlich um das entscheidendste und mit am meisten gesellschaftlich tabuisierte Thema! Vgl. z.B. die Initiative von Professor Paul Collier in dieser Richtung: https://www.ipg-journal.de/rubriken/europaeische-integration/artikel/die-menschen-streiten-ueber-die-falschen-dinge-2898/ …)
Obwohl es Ansätze im PoPaPi ja durchaus gibt: Z.B. wenn Ihr diese Richtung mit dem Anspruch auf ‚freie Argumente-Kultur‘ z.T. ‚durch-scheinen‘ lasst ((siehe z.B. S. 4ff: „Im Rahmen von Argumentationsprozessen gilt es zu bestimmen, nach welchen Wertkriterien wir zusammenleben und unseren Umgang mit der Natur gestalten wollen.“ und „Wenn wir im vorliegenden Papier “Ethik” als “Reflexion” verstehen, meinen wir damit, dass kritische Diskurse, methodengeleitete Dialoge und eine echte und offene Verständigung auch über Wertefragen gewünscht sind und möglich bleiben müssen… In diesem Sinne stehen wir mit diesem Papier nicht nur für eine nachhaltige Hochschultransformation ein, sondern fordern ebenso einen reflektierten und kritischen Umgang mit den Konzepten einer nachhaltigen Entwicklung und den Entscheidungen, die im Sinne dieser getroffen werden.“, und wenn Ihr auf S.10 aufruft zu „Förderung neuer Modelle für die Kooperation von Wissenschaft und Gesellschaft durch Fördermaßnahmen für transdisziplinäre Forschung wie z.B. Reallabore in Baden-Württemberg…“, und auf S.19 „Hochschulen als Reallabore der Zukunft“ versteht...))
Ebenso geht der Ansatz des PoPaPis in diese Richtung, wenn Ihr schreibt, dass es Nachhaltigkeits-Büros oder Beauftragte auch für die höchsten Entscheidungs-Ebenen geben sollte, die mehr als nur beratende Befugnisse bekommen sollten. ((Siehe S.14f, wo Ihr „Anstellung von Nachhaltigkeitsbeauftragten in jeder Fakultät und/oder auf Rektoratsebene [wünscht]…, [und] ein Nachhaltigkeitsbüro auf höchster Entscheidungsebene oder eine Ausweitung der Befugnisse, Kompetenzen und Ausstattung von bereits bestehenden Strukturen (Umweltbeauftragte, Qualitätsmanagement etc.)…“, und auch „Einbeziehung des/der Nachhaltigkeitsbeauftragten in Entscheidungen in Lehre, Forschung und Betrieb (z.B. Recht auf Einsicht, Beratung, Anhörungspflicht), sodass die Funktion über ein reines Impulsgeben hinausgehen kann…“ )) Allerdings schreit die Lage der Welt (und der Anspruch an uns, endlich unkorrumpierbar echte Problem-Lösungen zu wollen, ohne uns davon noch irgendwie abbringen zu lassen!) m.E. dringend danach, dass wir hinreichend sichere Wissenschafts-Stimmen bzgl. Nachhaltigkeits-Notwendigkeiten sozusagen gleichsetzen mit den Stimmen der ‚Kinder der Zukunft‘ bzw. Zukunfts-Menschen und entsprechend ‚demokratisch mit-zählen müssen‘, d.h. IMMER ALS AUSSCHLAGGEBEND EINSTUFEN MÜSSEN! Ich glaube nicht, dass wir Zeit genug haben, um diesbezüglich kleinere Schritte als rechtfertigbar zu betrachten!
Wir brauchen einen grundlegenden Kultur-Wandel, wodurch die Menschen als ‚denkende Tier-Art‘ endlich auch – problemlösungs-fähig(!) – durch weitsichtiges Denken gelenkt werden (ohne zu starke Entstellung durch beschränktere Motive, die allesamt ausreichend integriert oder schadlos bzw. ersatzweise ausagierbar gemacht werden sollten, z.B. – seit der Antike – durch Theater, heute durch PC-Spiele oder wie auch sonst…), und wo sich die Menschen vor allem durch solche ‚geist-seelische Intensität‘ auch am meisten erfüllt fühlen, und wo die Gültigkeit von Argumenten für die Klärung von Sachfragen und Konflikten so intrinsisch und kulturell (auch mit – zu entwickelnden – gewaltfreien Formen sozialer Verbindlichkeit!) verwurzelt wird, dass es wirklich ausreichend ‚greifen‘ kann (für ‚kleinere‘ Diskriminierungs-Vorfälle ebenso wie für ausreichende ‚Konsens-Kraft‘ von „Pariser Klimaschutz-Abkommen“ etc.; und nicht nur nach Mottos wie: ‚Wir bieten da ja (käufliche) Angebote an, und bauen einfach auf Freiwilligkeit… – und finden auch schade, wenn die Unrecht-Täter nicht ausreichend darauf eingehen wollen…, wissen auch nicht, woran es liegen kann…, und sind auch nicht weiter ansprechbar, es raus zu finden und zu lösen…‘)…
((Ihr sprecht das Problem unzulässiger Verzerrung der wissenschaftlichen Forschung durch nicht-wissenschaftliche Korruptions-Einflüsse im PoPaPi ja auch mehrfach an, z.B. auf S.45 „Herstellung von Transparenz und Verringerung des ökonomischen Drucks. Dazu gehören: • Transparenz der Finanzierungsgrundlage von Forschung; • Unabhängigkeit von Forschungsfragen oder -designs von potenzieller anschließender ökonomischer Verwertbarkeit; • das Fordern und Fördern kritischer Hinterfragung der Drittmittelgeber. Begründung: Eine wichtige Grundlage von freier Forschung und Lehre ist, dass externe Einflüsse diese nicht in verzerrendem Maße beeinflussen. Skandale um Studien u.a. im Auftrag von Tabak-, Rüstungs-, Zucker-, Pharma- oder Automobilindustrie haben immer wieder die Frage aufgeworfen, wie die Wissenschaft und Hochschulen gewährleisten, dass Forschung neutral und frei bleibt. Gerade bei den verschiedenen Formen der Auftragsforschung verwischt die Grenze zwischen freier Wissenschaft und unzulässiger Beeinflussung. Um Transparenz und Unabhängigkeit zu gewährleisten, sollte daher die Herkunft von und der Umgang mit Drittmitteln offengelegt werden. Drittmittel sind aus dem heutigen Wissenschaftssystem nicht mehr wegzudenken. Gerade deshalb ist ein angemessener Umgang mit ihnen und eine Kontrolle der Geldflüsse wichtig.“ – Aber es gibt ja nicht nur die Geld-Manipulation durch Wirtschafts-Unternehmen (wo z.B. eine zwischen-geschaltete unabhängige ‚Mittel-Verteiler-Stelle‘ gewisse Abhilfe schaffen könnte, an die alle Förder-Mittel erstmal gegeben werden müssten, um dann bei der Weitergabe nur an den Maßstab korrekten wissenschaftlichen Arbeitens gebunden zu werden…). Verzerrend wirken ja auch direkte Macht-Einflüsse, vor allem durch den Staat…, aber auch die Beliebigkeits-Willkür von den Wissenschaftlern selbst (wenn lieber die 2564. Studie über die Punktierung der west-afrikanischen Knubbel-Fliege durchgeführt wird, statt z.B. darüber, ob man jemanden herrschen lassen darf, der vorher nicht gefragt hat und nicht mit globalen Verantwortungs-Argumenten überzeugt hat…)… Deshalb ist es zur Lösung der Problematik noch nicht ausreichend zu Ende gedacht, nur sowas wie ‚Offenlegung von Drittmitteln‘ zu fordern, sondern müssten beispielsweise eher – positiv ausgedrückt – die Maßstäbe authentischer, nicht-korrupter Wissenschaft an sich besser definiert werden (z.B. dass für ‚Sinn/Verantwortung/Nachhaltigkeit im Ganzen‘ immer auf die wichtigsten Fragen die bestbegründbaren Antworten gesucht werden sollten, mit solide funktionierender Argumente-Kultur, vgl. dazu den Schluss-Abschnitt von Kommentar c)…) usw…
b) Zentrale, z.T. verschwiegene Grund-Kriterien von Verantwortungs-Bildung offen aussprechen!!!
Ihr sprecht im PoPaPi davon, a) dass die Bildung ethische Werte integrieren muss, und dass es nicht reicht, wenn nur – wie es weit verbreitet ist – auf Berufs-Ausbildungen abgezielt wird (kapitalistische Verwertbarkeit als einziger oder höchster Wert!). ((Siehe z.B. S.31f: „Wir stellen an die Lehre den Anspruch, Studierende zu befähigen sich selbst zu bilden, zur Lösung gesellschaftlicher Probleme beizutragen und ihre zukünftige berufliche Praxis zu bewältigen. Dazu gehört auch die Bildung eines Wertekanons, der als Basis für ein verantwortungsvolles Handeln innerhalb der Gesellschaft und im späteren Berufsleben dient. Die Auseinandersetzung mit Ethik, Verantwortung von Wissenschaft sowie Nachhaltigkeit sollte daher als integraler Bestandteil eines jeden Hochschulstudiums verstanden werden… Unsere Forderungen gehen insofern über [die derzeitigen gesetzlichen Vorgaben] hinaus, als dass wir Bildung nicht auf Berufsvorbereitung reduziert sehen möchten. Gerade BNE umfasst überfachliche Kompetenzen und geht weit über die Vorbereitung auf ein berufliches Tätigkeitsfeld hinaus. Wir betonen daher insbesondere den in Artikel 7 [des Hochschulrahmengesetzes] letztgenannten Aspekt – die Befähigung zum verantwortlichen Handeln in einem freiheitlichen, demokratischen und sozialen Rechtsstaat – und sprechen uns dafür aus, dass Studierende im Rahmen ihres Studiums nicht bloß auf ihre Rolle als Arbeitnehmer_innen oder Arbeitgeber_innen, sondern auf ihre Rolle als Bürger_innen, Konsument_innen etc. vorbereitet werden…“))
Und Ihr sprecht b) auch davon, dass Bildung mehr im Sinne einer allgemein aufgefassten Problem-Lösungs-Intelligenz bzw. – Kompetenz aufgefasst werden sollte, statt nur im Sinne von kapitalistischer Effizienz und Technik-Gläubigkeit. ((Z.B. auf S.31f: „Auch der Akkreditierungsrat betont den ethischen Aspekt in der Hochschulbildung. Dort heißt es im DQR für Hochschulabschlüsse: Das Studium soll Studierende dazu befähigen „Wissen zu integrieren und mit Komplexität umzugehen; auch auf der Grundlage unvollständiger oder begrenzter Informationen wissenschaftlich fundierte Entscheidungen zu fällen und dabei gesellschaftliche, wissenschaftliche und ethische Erkenntnisse zu berücksichtigen, die sich aus der Anwendung ihres Wissens und aus ihren Entscheidungen ergeben.“, und auf S.32 „Studierende, die über das Erlernen reinen Faktenwissens hinaus dazu befähigt werden, Lehrinhalte kritisch zu hinterfragen, werden in ihrer Kompetenz gestärkt, Situationen umfangreich zu erfassen und angemessen reagieren zu können. Ferner werden sie in die Lage versetzt, alte Denkmuster in der beruflichen Praxis inner- sowie außerhalb der Wissenschaft zu überwinden, um so neue Wege zu gehen.“ und auf S.34: „Wissenschaften unterliegen steten Weiterentwicklungen, die eine ständige Überprüfung und Anpassung nicht nur derjenigen Theoriefelder im Forschungskanon, sondern auch der gelehrten Theorien notwendig machen, um den Anforderungen unserer modernen Gesellschaft gerecht zu werden. Die kritische Auseinandersetzung mit vielfältigen, zum Teil auch gegensätzlichen Denkströmungen schärft den Blick der Studierenden für unterschiedliche Herangehensweisen an Problemstellungen. Blinden Flecken, die durch veraltete und einseitige Denkmuster entstehen, kann auf diese Weise vorgebeugt werden. Es gilt das Motto: Was kontrovers ist, sollte auch kontrovers gelehrt werden…“))
Und Ihr sprecht c) auch von Offenheit und Ehrlichkeit, im Sinne, dass den Menschen keine Informationen ‚verheimlicht‘ werden sollen, und dass „in der Gesellschaft Kontroverses auch kontrovers dargestellt werden solle“ usw… ((Siehe vorhergehendes Zitat… Und siehe auch S.34f: „Ausrichtung von Förderrichtlinien nicht nur an Mainstream-Themen; … explizite Unterstützung kritischer Wissenschaft…“))
Ich nehme doch stark an, dass Ihr dabei – unausgesprochen – im Hinterkopf habt, dass es bereits ausgearbeitete wissenschaftliche Konzepte für solche kritischen Ansprüche gibt, z.B. für b) das entwicklungs-psychologische Konzept menschlicher Persönlichkeits- und Verantwortungs-Reife, welches man als „postconventional level“ bezeichnet, und für c) den „Beutelsbacher Konsens“ – den man als zentrales, eigentlich auch gesellschaftlich anerkanntes, demokratisches Bildungs-Ideal bezeichnen kann, insbesondere für die politische Bildung. —
Wäre es nicht gut, solche vorhandenen zentralen Verantwortungs-Maßstäbe wie „postconventional level“ und „Beutelsbacher Konsens“ dabei auch ausdrücklich zu benennen, auch in der ganzen Weite ihrer Dimensionen, z.B. beim „Beutelsbacher Konsens“, dass dieser nämlich nicht nur gegen aktive Verheimlichung gerichtet ist, sondern umgekehrt sogar auch fordert, dass wahl-relevante Inhalte aktiv auf Bühnen gezogen werden müssten, weil als einziges gerechtfertigtes (nicht-bevormundendes!) Selektions-Kriterium für (Bildungs-)Inhalte nur die ‚Orientierungs-Qualität für freie demokratische Wahl der Menschen‘ gelten muss, also sozusagen die ‚Orientierungs-Qualität für die Erstellung einer Alternativen-Landkarte‘ zwecks best-möglichem Wahl-Überblick??? Und vielleicht sollten ebenso unverblümt wie der „Beutelsbacher Konsens“ auch andere verwandte (wissenschaftlich und gesellschaftlich oft sogar ‚eigentlich‘ anerkannte) Grund-Maßstäbe globaler Verantwortung/‚ganzheitlicher Nachhaltigkeit‘ beim Namen genannt werden? Bzgl. des „Beutelsbacher Konsenses“ bin ich mir sehr sicher, dass er bei Euch im Hinterkopf ist, weil Ihr damit eng verknüpfte Formulierungen verwendet wie „gesellschaftlich Kontroverses muss kontrovers dargestellt werden“… Bzgl. „postconventional level“ bin ich nicht genauso sicher, vermute es aber auch als bewusste Hintergrund-Kategorie bei Euch, wenn Ihr an manchen Stellen deutlich in Richtung von ‚Bildung für Persönlichkeits- und Verantwortungs-Reife‘ sprecht, gerade auch im Sinne von System-Kritik-Fähigkeit auf Basis höchster Verantwortungs-Werte, was natürlich auch ein eindeutig korrekteres und zukunfts-fähigeres Bildungs-Ziel ist statt des TINA-Dogmas kapitalistischer Verwertbarkeit… ((Siehe z.B. auf S.4f: „ [Ethik] ermöglicht … eine Strukturierung und Einordnung von Dilemmata, indem sie einen Weg vorgibt, auf welche Art und Weise wir welche Handlungen als gut definieren können. Sie bietet damit auch die Möglichkeit, vorhandene Strukturen zu hinterfragen; denn nicht alles, was legal ist, ist auch legitim.“, auf S.7: „Hochschulen sollen Zeit, Raum und Anerkennung für einen ständigen Veränderungsprozess hinsichtlich ihrer internen Strukturen und ihres Leitbilds bieten, um auf aktuelle Herausforderungen reagieren zu können. So entsteht eine offene Kultur, die für einen lebendigen Nachhaltigkeitsprozess steht. Die Hochschule agiert daher nach dem Prinzip „Freiheit in Verantwortung“ …“, auf S.9: „Die Wissenschaft ist nach Artikel 5 GG frei, aber gemäß Artikel 20a GG auch dem Wohl der Menschheit sowie dem Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen verpflichtet. Hochschulpolitik hat daher die Verantwortung, aber auch die Chance, das Erforschen und Leben gesellschaftlicher Transformationen zu ermöglichen und das Interesse der Öffentlichkeit an einer nachhaltigen Entwicklung in den Vereinbarungen mit den Hochschulen hervorzuheben.“, auf S.16: „Für erfolgreiches gesellschaftliches Engagement und Beteiligung in hochschulpolitischen Gremien braucht es außerdem verschiedene Kompetenzen. Wissen über strukturelle Veränderungen sowie das eigene Veränderungspotenzial stärken die Selbstwirksamkeit der jungen Erwachsenen.“, aber auch auf S. 9 „Mit einer ergänzenden Anreizpolitik in Bezug auf nachhaltige Entwicklung können Verhaltensänderungen und strukturelle Transformationsprozesse auf verschiedenen Ebenen angeregt werden. [Die Anreizpolitik sollte auf] Freiwilligkeit und Kreativität [bauen]…, [auf] selbstgestaltete Maßnahmen, [mit] Kooperation statt Konkurrenz…, [und] die Kriterien für Preise und Auszeichnungen sollten transparent und partizipativ erarbeitet und evaluiert werden [, auch für] sorgfältige Dokumentation von guten Beispielen [und ihre] Wiederholung…“ und auf S. 14f „Personalentwicklungsmaßnahmen, die einen verantwortungsvollen Umgang mit den partizipativen Strukturen ermöglichen, z.B. in Form von Kommunikations-, Konflikt- und Entscheidungstraining…“))
Angesichts des Stichworts „Entscheidungs-Training“ möchte ich die oben schon gestellte Frage nochmal weiterführend aufgreifen, ob wir nicht so direkt und unverblümt wie möglich alle bereits wissenschaftlich und gesellschaftlich vor-erarbeiteten Grund-Maßstäbe globaler Verantwortung und ‚ganzheitlicher Nachhaltigkeit‘ beim Namen nennen sollten und – vor allem auch als Aufgabe des Bildungs-Systems – eine für globale Problem-Lösung ausreichende Weiter-Ausarbeitung(!) fordern sollten? Ich nehme wieder an, dass ein Teil der von mir im Folgenden stichwortartig angesprochenen Konzepte Euch zumindest ansatzweise bereits bekannt ist: z.B. „free prior and informed consent“ als Grund-Definition echter Mit-Bestimmung, oder die Vorstellung einer gegenüber begrenzten Mehrheits-Demokratien weiter ausgestalteten und auch verbindlichkeits-gestärkten „Menschheits-(Konsens-)Demokratie“, so dass sie auch – wie in a) beschrieben – die Stimmen der kommenden Generationen ‚angemessen einbeziehen kann‘, usw.? Wie wichtig wäre dabei auch Bezugnahme auf die „Menschenrechts-“ und speziell die „Erd-Charta“, als bedeutendstem Versuch (und der Menschheit vielleicht kein zweites Mal so gebotener Chance!, vgl. erd-charta-unterstützend z.B. den Papst, u.a. mit der Enzyklika „Laudato Si“, den Dalai Lama, Michail Gorbatschow, Jane Goodall, z.T. sogar die Rockefellers usw.), einen weltweiten Sinn- und Werte-Konsens zu erarbeiten (wohlgemerkt: als umfassendenen Sinn- und Werte-Kontext, statt nur Auflistung von ‚Splitter-Zielen‘ wie SDGs etc.)?
Wie dringend ist es insgesamt (siehe als ‚Aufrüttler‘ z.B. die Bewegung von Greta Thunberg, die uns ‚panisch‘ machen möchte angesichts des Problem-Lösungs-Drucks, etc.), die Welt-Situation von den Wurzeln her im Sinne eines ‚runden Bildes‘ darzustellen, und zur Erschaffung einer gesamt-steuerungsfähigen Wissenschaft konsequent und prüfbar nach dem – in Kommentar a) schon angesprochenen – Prinzip zu gehen (ich nenne es „Organisches Denken“)‚immer auf die (für Nachhaltigkeit) wichtigsten Fragen die bestbegründbaren Antworten zu suchen‘, ohne nicht-argumentative Manipulation durch Macht-, Markt- oder Beliebigkeits-Motive?
Wir sind in schlimmem Rückstand mit der Entwicklung globaler Lösungs-Konzepte !!!…
Und solange es so ist, wie ich ja hier in meinem Kommentar beschreibe, dass wesentliche Bestandteile solcher Lösungs-Konzepte (- das offene Beim-Namen-Nennen von Zentral-Begriffen bzw. ‚Orientierungs-Marken‘ der globalen Nachhaltigkeit, und das ‚Zusammen-Weben‘ dieser Konzepte zu einer neuen umfassenden Struktur- bzw. System-Logik, einschließlich politisch revolutionärer Konzepte wie einer auf wissenschaftliche Nachhaltigkeits-Argumente gestützten „Nachhaltigkeits-Agentur“ als höchster Regierungs-Instanz -) sogar in den avantgardistischsten Veränderungs-Manifesten, wie dem PoPaPi, noch nicht richtig vorkommen, sondern im Moment nur von ‚außerhalb des Systems ansetzenden‘ „Aussteiger-Initiativen“ wie uns vorgebracht werden —- haben wir größten Grund zur Sorge !!!
((Man verzeihe mir zum Abschluss noch ein paar kritische Bemerkungen, aber ich glaube, dass es auch ein wichtiger Ansatz sozial-psychologischer Forschung sein kann, inwiefern auch bei Reformen fordernden Studenten zu sehr das Motiv wirkt, vorrangig innerhalb der jetzigen Strukturen einen Job zu erlangen (nur halt besser bezahlt, jedenfalls nicht prekär, wie es den jungen Leuten z.T. ja droht…), statt einfach geradlinig und unkorrumpiert die notwendigen System-Umstellungen zu betreiben… Ein bisschen nach dem Motto: „Es muss alles anders werden, aber es darf sich nicht viel ändern…“ — Und es ist wohl auch erforschenswert, wie schaden-stiftend die gesellschaftliche und politische ‚Mode-Vorstellung‘ ist (auch bei Wissenschaftlern und ‚Alternativ-Aktivisten‘), dass Menschen nur kurzfristig motivierbar seien, nicht aber durch langfristige Folgen, schon gar nicht für Verzicht: vgl. https://dieschenker.wordpress.com/2019/02/26/ist-augenblicks-befriedigung-zuckerbrot-fuer-menschen-und-aufs-ganze-gesehen-verantwortliches-denken-peitsche-was-ist-wahre-lust/ … Wenn man dagegen Vorschläge wie von Professor Collier für „nachhaltige Politik“ in echte Praktizierbarkeit weiter-denken will, nämlich dass – wie er sagt – eine tragfähige Ethik-Orientierung (als oberstes Prinzip) gleichzeitig mit einem breiten demokratischen Mit-Tragen durch die Bevölkerung verbindbar sein müsse – brauchen wir dann nicht dringend eine ‚Umkehr-Pädagogik‘, die wirkungsvolle Konzepte für eine langfristige Verantwortungs-Bildung in der Bevölkerung entwickelt, statt des Spiels mit kurzfristigen Dressur-Effekten? – Anders wird es wohl auch kaum möglich sein, dass in der von mir als Lösungs-Ansatz beschriebenen Form Demokratie und Wissenschaft zu einer ‚Einheits-Regierung‘ werden können, wo die Bevölkerung mit (Konsens-)Mehrheits-Beschluss der Haupt-Steuerungs-Übertragung an eine wissenschaftliche „Nachhaltigkeits-Agentur“ zustimmt…))
c) „Partizipation in Diversität“ bitte nur an Verantwortungs- bzw. Nachhaltigkeits-Kompetenz (Argumente-Qualität bzw. ‚Argumente-Reflektions-Ethik‘) als Beteiligungs-Kriterium binden, — ohne andere Ideologie- oder Lobby-Konformität als Ausschluss-Kriterium zu missbrauchen!
Ihr sprecht besonders auch die Punkte „Partizipation“ und „Diversität“ an, und möglichst große Offenheit für kritisches Mit-Denken verschiedenster Menschen… ((Z.B. wenn Ihr auf S. 11 „gesamtgesellschaftliche Partizipationsmöglichkeiten [wünscht], sodass ein Austausch zu hochschulrelevanten Themen mit der Zivilgesellschaft entstehen kann“, und auf S.12: › Etablierung von Foren und Diskussionsveranstaltungen auf Hochschulebene, die u.a. von Studierenden organisiert werden und die Zivilgesellschaft und andere außeruniversitäre Akteure einbinden… [u.a. mit] Etablierung eines effektiven Diversitätsmanagements…“)) Das ist höchst sinnvoll, wobei natürlich das in Kommentar b) Gesagte dabei mit zu beachten ist: die nötige, miteinander verwobene, wissenschaftliche und verantwortungs-ethische Qualität zu erreichen. Es gibt ja bereits verschiedentlich erhobene Qualitäts-Vorbehalte, z.B. gegenüber (wissenschaftlich-)argumentativ vielleicht nicht ausreichend ausgearbeiteten wissenschaftlichen Mitarbeitern oder – noch mehr – Laien… — aber es gibt vor allem – viel schlimmer, aber weit weniger analysiert und verhindert – massenhaft ‚Lobby-Stimmen‘, die sich nach (Mit-)Entscheidungs-Rechten drängeln, um gerade nicht(!) nach best-möglichen Argumenten zu gehen, sondern um bewusst und gezielt nicht-argumentative Interessen durch zu drücken (vgl. S.45) – und die dabei z.T. sogar beanspruchen, es wäre unangemessen oder gar Diskriminierung, wenn ihnen dafür nicht freier Spielraum gewährt würde, bzw. wenn überhaupt irgendwie – außer Markt-Verwertbarkeit – nach Kultur- oder Verantwortungs-Kriterien wertend (Gesinnungs-)Unterschiede zwischen Menschen gesehen würden, oder wenn ihre (oft auf reiner Macht-Durchsetzung beruhenden!) Deutungs-Hegemonien in Frage gestellt würden, usw.… —
Man kann jedoch nicht, wie in b) erklärt, Verantwortungs-Ethik (Ethik als offener Reflexions-Anspruch verstanden) als ein entscheidendes Kriterium ansetzen, und dann nicht die Vertrauenswürdigkeit von mitbestimmen wollenden Menschen danach unterscheiden und bewerten. Wobei es dann natürlich nicht danach gehen kann, parteiische Einzel-Ideologien gegeneinander bevorteilen zu wollen, sondern möglichst ‚unideologische‘, rein argumente-basierte Kriterien anzuwenden, wie sie in b) ansatzweise beschrieben wurden: „Beutelsbacher Konsens“, „postconventional level“, „fpic“ etc… Aber bzgl. dieser Maßstäbe muss man wohl ausreichend gründlich prüfen, wie wichtig es ist, sie in echter und konsistenter Form anzuwenden…
Denn auch in den heutigen diskursiven und politischen Auseinandersetzungen wird oft mit perfiden Tricksereien gegen diese Verantwortungs-Maßstäbe gearbeitet, beispielsweise indem, wenn überhaupt Begründungen gegeben werden, mit ‚Argumenten‘ wie z.B. willkürlicher Berufung auf das „Toleranz-Dilemma“ versucht wird, berechtigte Gegen-Argumente als völlig betrachtungs- und diskussions-unwürdig zu disqualifizieren und einfach unter den Tisch zu kehren! So dass z.T. sogar mit dem frechen Anspruch, besonders kritisch, alternativ, diversitäts-fördernd usw. zu sein, gleichzeitig durch Mobbing und lobbyistisches Ausschluss-Verhalten gegen berechtigte Argumente-Diversität vorgegangen wird – was zwar mit Hilfe einer auch nur einigermaßen allseits objektivitäts-bemühten Klärungs-Bühne oft recht leicht durchschaubar ist —- aber haben wir irgendwo so eine Klärungs-Bühne?! (Hinweise dringend erwünscht!) — Wir von „Schenker-Bewegung“ bzw. „Bewegung für ganzheitliche Nachhaltigkeit“ versuchen deshalb, solche unideologischen Argumente-Klärungs-Bühnen aufzubauen (wo alle Argumente nach Argumente-Qualität geprüft werden statt nicht-argumentativer Manipulationen, und am besten in Trägerschaft von unabhängigen „Nachhaltigkeits- und Friedens-Agenturen“), am Ende auch in Form eines ‚ideologisch und technisch ausreichend barriere-freien Wikipedia als Verantwortungs-Navi der Menschheit‘… –
Bei Euch im PoPaPi wird auch Bezug genommen auf neuartige ‚Bildungs-Bühnen‘, die vielleicht in solche Richtung gehen? ((Z.B. fordert Ihr auf S.12: „Etablierung von Foren und Diskussionsveranstaltungen auf Hochschulebene, die u.a. von Studierenden organisiert werden und die Zivilgesellschaft und andere außeruniversitäre Akteure einbinden…“ und wünscht Euch „Vermeidung von Doppelstrukturen bei gleichzeitiger Berücksichtigung der Sinnhaftigkeit und der Beibehaltung von dezentralen Kommunikationsstrukturen“, und auf S.34f sprecht Ihr von „Anerkennung und Akzeptanz von öffentlichen Lehrveranstaltungen (Stichwort OER – Open Educational Resources), wie von der virtuellen Akademie für Nachhaltigkeit (va-bne.de) und Hamburger Open Online University, die die Vielfalt der Lehre durch zusätzliche Inhalte sicherstellt…“ und wünscht „Einblick in möglichst heterogene Theorien und Ansätze sowie die Beschäftigung mit/ der Hinweis auf OER, die den Studierenden eine erweiterte Sicht auf die gelehrten Theorien und Methoden ermöglichen; Einsatz partizipativer Lehrmethoden usw…“ und auf S.36 beschreibt Ihr „Maßnahmen zur Förderung von Theorien- und Methodenvielfalt auf Ebene der Lehrenden und Studierenden: Online-Plattformen zur Sammlung pluralistischer Vorlesungskonzepte, Vorlesungsmitschnitte sowie Lehrmaterialien, wie dies beispielsweise für die Volkswirtschaftslehre vom Netzwerk Plurale Ökonomik betrieben wird; kreative Aktionen zur Förderung und Umsetzung von Theorien- und Methodenvielfalt, wie sie auf der Kampagnen-Seite „PluraloWatch“ des Netzwerks Plurale Ökonomik zu finden sind usw…, mit Befähigung von Studierenden zur Lösung komplexer gesellschaftlicher Probleme [, wozu] eine interdisziplinärere Auseinandersetzung mit Problemstellungen und ganzheitlichen Problemlösungsprozessen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung [erforderlich ist]…“, und Ihr ergänzt dazu auf S.43: „Maßnahmen im Sinne einer Forschung mit der und für die Gesellschaft können sein: › Finanzielle Förderung nachhaltigkeitsbezogener Forschung durch Auftraggeber und Gesetzgeber; › Förderung von Open Data, Open Access und OER (verbunden mit einer entsprechenden Liberalisierung des Urheberrechts) durch den Gesetzgeber sowie wissenschaftliche Verlage und Hochschulen; › Förderung von interdisziplinären Forschungsprojekten und Austauschplattformen für Forschende durch Hochschulleitungen und Forschende; › die Förderung und Verstärkung des Dialogs mit betroffenen Akteuren zu bestimmten Forschungsschwerpunkten durch die Forschenden; › adressatengerechte und benutzerfreundliche Veröffentlichungen abseits des Hochschul- und Journalkontextes (z.B. populärwissenschaftliche Medien, TED Talks usw.).“ Auf S.45 fordert Ihr bei alledem eine „Herstellung von Transparenz und Verringerung des ökonomischen Drucks“, damit es nicht zu einer Verzerrung der freien Forschung und Lehre führt… Und auf S.47 nennt Ihr u.a. beim Thema „Maßnahmen, die die Vielfalt der Forschung fördern können“ u.a. eine wünschenswerte „Nutzung des Einflusses seitens der reputationsträchtigen Journals, um Randthemen, -methoden und -ideen zu veröffentlichen…“…))
Inwiefern ist vielleicht im Rahmen dieser Aufbruchs-Initiativen für neue Bildungs-Bühnen bzw. -Plattformen schon ein Aufbruch zu so einer von mir beschriebenen „Argumente-Klärungs-Plattform“ mit angelegt, wo alle Argumente sich im Sinne des Beutelsbacher Konsenses frei zur Prüfung anbieten können, und wo dann nach Argumente-Qualität beurteilt wird statt nicht-argumentativer Manipulationen und Durchsetzungen?
Am 11.4.2019 stellte ich zu diesem Thema in Marburg an Frau Dr. Mandy Singer-Brodowsky, nachdem sie einen Vortrag gehalten hatte über „Transformatives Lernen für den disruptiven und hoffnungsvollen Wandel“, die folgende Frage: „Für mich ist der herrschaftsfreie Diskurs, den Sie in Ihrem Vortrag als etwas Wichtiges erwähnten, von Schlüssel-Bedeutung und ich setze mich dafür mit großem Engagement ein. Denn wenn wir es nicht geklärt bekommen, dass man sich nach den besseren Argumenten richten soll, was hilft es uns, bei Einzel-Themen solche Argumente zu suchen? Dann stimmt es doch an der wesentlichen Wurzel nicht… Ich möchte Ihnen dazu eine Frage stellen: Kennen sie eine Bühne oder Plattform, wo die einfache Regel gilt, dass alle Argumente sich offen zur Prüfung stellen können, und es nur nach Argumente-Qualität geht statt nicht-argumentativer Manipulation und Durchsetzung? – Ich kenne so etwas nicht. Nicht in der Politik, und auch nicht in den Marburger Nachhaltigkeits-Initiativen…“ – Frau Singer-Brodowsky antwortete u.a., dass sie eine solche Bühne oder Plattform auch nicht kenne. Dass es aber ein wertvolles Ideal sei, worum man sich weiter bemühen solle. Und dass, wenn es sowas mal gäbe, sich viele Fragen z.B. bzgl. der Klima-Probleme wohl sehr leicht lösen lassen würden – weil es da sehr starke Argumente gebe…
Ich ziehe daraus die Schluss-Folgerung, eine dringende Einladung auszusprechen: Die von mir vertretene „Bewegung für Ganzheitliche Nachhaltigkeit“ (auch bekannt als „Schenker- (oder Schenk-)Bewegung“) hat 2015 zur Lösung des Problems einen zarten Anfang gestartet: Mit dem Anspruch, dass es so eine beschriebene Klärungs-Bühne geben müsse, haben wir dafür eine „Nachhaltigkeits- und Friedens-Agentur“ gegründet… (- wozu wir übrigens zusätzlich 2018 in einer von uns mit-initiierten Marburger Nachhaltigkeits-Initiative, die sich als „AG Nachhaltigkeits-Region Marburg“ bezeichnete, die kühne Frage-Stellung auch hinzu brachten, die Ihr, liebe LeserInnen, im vorliegenden Text ja nun auch etwas erklärt bekommen habt: ob nicht so eine nach vernünftigen bzw. wissenschaftlichen Nachhaltigkeits-Argumenten sich richtende Nachhaltigkeits-Agentur als Leit-Instanz über allen sonstigen staatlichen Ämtern, Wirtschafts-Verbänden usw. eingesetzt werden sollte, im Sinne eines Pionier-Experiments für die Entwicklung nachhaltiger Politik-Strukturen… – was dazu führte, dass dann einige autoritär auftretende Mitglieder der AG in völliger Missachtung von Beutelsbacher Konsens etc. die AG auflösten und unsere Standpunkte in wildem Rundum-Schlag gleich aus mehreren Nachhaltigkeits-Initiativen raus-mobbten… – was uns aber natürlich nicht hindert, unsere Arbeit dafür fortzuführen… 😉 )
Wir laden alle, die es ansprechen kann, herzlich ein, sich unserer Initiative einer solchen „Nachhaltigkeits- und Friedens-Agentur“ mit anzuschließen… (Oder man kann, wenn es aus irgendeinem Grund besser wäre, gern auch nochmal was anderes gründen, was die beschriebenen wichtigen Funktionen erfüllt… – Uns ist entscheidend, DASS diese Funktionen erfüllt werden, in welcher Form auch immer…)
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Hier nun die von mir bei der 2. „Zukunftswerkstatt Große Transformation“ des „Entwicklungspolitischen Netzwerks (EPN/Hessen)“ am 16.11.2018 vorgetragenen, dort sogar mit Applaus beantworteten „Veränderungs-Forderungen für Hochschul-Bildung“.
(Dieser Forderungs-Katalog ist in meinem „Schenker-Blog“ zu finden am Ende des Beitrags:
„Meine Input-Mail für die Konferenz ‚Bildung Macht Zukunft‘: Macht-Delegation zu Hebel für Verantwortung machen – statt dagegen!“: https://dieschenker.wordpress.com/2019/02/12/meine-input-mail-fuer-die-konferenz-bildung-macht-zukunft-macht-delegation-zu-hebel-fuer-verantwortung-machen-statt-dagegen/ )
„Veränderungs-Forderungen für Hochschul-Bildung“
Einleitung:
Die Bedeutung von „Nachhaltiger Entwicklung(NE)“ bzw. „Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE)“ ist nicht einfach nur durch „politische Beschlüsse“ zu bestimmen, sondern bedarf sachgerechter wissenschaftlicher Erforschung als Orientierungs-Grundlage.
Die universitäre Wissenschaft ist die Spitze der Bildungs-Einrichtungen bzw. der Erkenntnis-Erarbeitungs-Einrichtungen in der Gesellschaft.
Wir sehen es als immer dringlicher an, dass für die größten, globalen Probleme der Menschheit die höchsten verfügbaren Erkenntnis-Fähigkeiten und Erkenntnis-Einrichtungen zum Einsatz kommen.
Bedeutung und Bedarf dessen zeigt sich heutzutage u.a. daran, dass für erste entstehende politische ‚Nachhaltigkeits-Institutionen‘ die Hinzuziehbarkeit wissenschaftlicher Beratungs-Stellen als erforderlich eingestuft wird…
Und dass an den Universitäten Ausbildungs-Konzepte für die Ausbildung von Lehrern in BNE erstellt werden sollen, usw. …
3 Forderungen:
1.) Wir wünschen angemessene Berücksichtigung von Nachhaltigkeits-(Grundlagen-)Forschung in den universitären Forschungs-Plänen, verbunden auch mit einer der Wichtigkeit der Sache angemessenen staatlichen bzw. gesamt-gesellschaftlichen Förderung…
Kern-Thema wird dabei sicher (- statt „Nachhaltigkeit an Universitäten“ zu sehr nur mit Aspekten wie „nachhaltigem Mensa-Essen“ zu verknüpfen, und nicht mit „nachhaltiger Wissenschaft“ etc. -) die Fragestellung sein:
Was bedeutet Nachhaltigkeit für die Wissenschaft bzw. wissenschaftliche Forschung? Würde das u.a. bedeuten, dass eine solche Wissenschaft sich rein nach wissenschaftlichen Argumenten richten kann und muss, ohne durch andersartige, nicht-wissenschaftliche bzw. nicht-argumentative Einflüsse korrumpierbar zu sein? Wie sehr existiert das schon in den Wissenschaften, oder wie wäre es herstellbar? Wie sehr wird die Wissenschaft durch Macht- und Geld-Einflüsse oder prioritäten-vernachlässigende Beliebigkeit bestimmt – so dass zukunfts-verantwortliche Impulse eher von außerhalb kommen müssen? Spricht das vielleicht auch dafür, sehr innovative Bildungs-Formate zu entwickeln, wie z.B. ein für Öffentlichkeits-Beteiligung offenes, nach Bildungs-Idealen wie dem „Beutelsbacher Konsens“ sich richtendes gesamt-gesellschaftliches Forschungs-Experiment (konkret vielleicht so vorstellbar wie ein ideologisch und technisch ausreichend „barriere-freies“ „Wikipedia als Verantwortungs-Navi der Menschheit“, mit unabhängigen „Nachhaltigkeits- und Friedens-Agenturen“ als Trägern*)?
2.) Kann es sinnvoll sein, eigene fakultäts-übergreifende und fakultäts-verbindende „Nachhaltigkeits-Fakultäten“ zu bilden? (- so wie es z.T. schon Experimente mit „Fakultäten für Sozial-Ökologie“ gab, z.B. an der Humboldt-Universität in Berlin)?
3.) Unter der Voraussetzung, dass soziale Nachhaltigkeit als Kern aller übrigen, auch der ökologischen Nachhaltigkeit angesehen werden kann, würden wir uns wünschen, dass dafür geeignete Fakultäten – wie z.B. die ‚praktische‘ Wissenschaft „Friedens- und Konflikt-Forschung“, aber auch Sozial- und Politik-Wissenschaften, Philosophie etc. – sich in angemessenem Ausmaß mit grundlegenden sozialen Nachhaltigkeits–Aufgaben (auch „systemischem Wandel“, „struktureller Nachhaltigkeit“, „nachhaltiger Politik“ etc.!) beschäftigen würden wie z.B.:
Wie kann konkret eine für NE passende NACHHALTIGE Kommunikations-, Diskussions-, Konflikt- und POLITIK- bzw. DEMOKRATIE-KULTUR aussehen? Und wie kann sie ausreichend wirkungsvoll in die gesellschaftlichen Abläufe eingebracht werden (so dass wir politischen „Vertretern“ nicht überwiegend fehler-ausgleichend hinterher-‘hechten‘ müssen, sondern sie wirklich als verlängerte Arme bzw. Hebel unserer nachhaltig-verantwortlichen Absichten[äh?] wirken, verbunden mit entsprechender Effizienz-Explosion!!!)?
Kann es dabei eine sinnvolle Ziel-Perspektive sein, anstelle von Arbeits-Agenturen und Kriegs-Ministerien besser „Nachhaltigkeits- und Friedens-Agenturen“ als gesellschaftliche Leit-Instanzen aufzubauen?
Namaste. Öff Öff global-love.eu [Einige Beispiele für aufbrechenswerte Tabu-Themen sind hier zu finden: https://dieschenker.wordpress.com/2018/02/01/text-set-system-wandel-9-kurz-thesen-fuer-system-wandel/ …]
[…] Kommentar-Mail zu einem „Positions-Papier für Änderungen in der Hochschul-Bildung“: https://dieschenker.wordpress.com/2019/04/03/kommentare-zu-einem-positions-papier-mehrerer-bildungs-… […]
[…] Antwort von mir zu einem „PoPaPi (Positions-Papier)“ mehrerer Bildungs-Initiativen: https://dieschenker.wordpress.com/2019/04/03/kommentare-zu-einem-positions-papier-mehrerer-bildungs-… , mit der provozierenden Überschrift: „Durchstart zu Bildung als globaler […]
[…] 1. Kommentare zu einem „Positions-Papier“ mehrerer Bildungs-Initiativen für Nachhaltigkeit in der Hochschul-Bildung —- DURCHSTART FÜR BILDUNG ALS GLOBALE PROBLEM-LÖSUNG !!! https://dieschenker.wordpress.com/2019/04/03/kommentare-zu-einem-positions-papier-mehrerer-bildungs-… […]
[…] die Stimmen der Zukunfts-Menschen mitzählt usw. usf… ((Wer mehr Kontext anschauen möchte: https://dieschenker.wordpress.com/2019/04/03/kommentare-zu-einem-positions-papier-mehrerer-bildungs-… , […]
[…] zum „Positions- und Forderungs-Papier (PoPaPi) Nachhaltigkeit und Ethik an Hochschulen“ (https://dieschenker.wordpress.com/2019/04/03/kommentare-zu-einem-positions-papier-mehrerer-bildungs-… ), und Inputs für Veranstaltungen wie „Bildung Macht Zukunft“ […]