Aufgrund von schweren Vorwürfen bezüglich unserem Wirken im Haus der Gastfreundschaft(HdG) in Dargelütz hat Öff!Öff! als Projektveranwortlicher und der ‚Unterstützerkreis des HdG‘ folgendes Schreiben verfaßt:
LIEBE ALS GRUNDLEGENDSTER HEIL-FAKTOR U ALS BASIS FÜR ALLES ‚SPEZIALISIERTERE THERAPIEREN‘; MENSCHEN EINFACH NUR ALS FAMILIE AUFNEHMEN
Erklärung der Unterstützungsgruppe des Hauses der Gastfreundschaft (HdG) in Dargelütz am 16.2.2012:
Das Haus der Gastfreundschaft in Dargelütz bei Parchim/Mecklenburg bietet Menschen möglichst bedingungslose Aufnahme – auch und gerade den Ärmsten der Armen und Menschen in Notsituationen.
Dort können sie eine Lebensbasis finden oder in Selbstregie oder gemeinschaftlich aufbauen.
Hauptverantwortlich sind für das Anwesen die „Schenker“ – die aus Gewissensgründen politisch und wirtschaftlich selbstorganisierten Menschen unserer Schenkerbewegung – außerdem der Unterstützerkreis anderer Verbündeter.
Das direkt daneben gelegene Projekt des VFS, des Vereins zur Förderung des Schnkens, ist eigenständig. Die Übernahme von Mitverantwortung für das HdG ist von den Bewohnern freiwillig. Zusammenwirken der Menschen beider Projekte ist für uns erwünscht, ist aber werder an die eine noch andere Seite Bedingung.
Derzeit ist kein Verantwortlicher der Kerngruppe der Schenkerbewegung imProjekt. Deshalb ist die Verantwortung für den Alltagsbetrieb für uns erfreulicherweise in die Hände der schon seit einiger Zeit dort lebenden Gäste gegeben worden, damit das Anwesen weiterhin seiner Bestimmung entsprechend genutzt werden kann. Es besteht engmaschiger Kontakt und die Möglichkeit umgehender Kontaktaufnahme in Notfällen, um die Projektstabilität zu sichern.
Uwe Wilhelm Haspel
Erklärung von Öff!Öff!, dem Hauptverantwortlichen für das HdG:
FREIRAUM, EINFACH NÄCHSTENLIEBE BZW. ‚MENSCHEN-GESCHWISTERLICHKEIT‘ IN SICH ZU ENTWICKELN UND EINANDER ANZUBIETEN – DAS IST ENTSCHEIDENDER SINN UND ANGEBOT DES HDG ! MEHR AN ‚THERAPEUTISCHER‘ HILFE KANN GERN DAZU KOMMEN – DER SINN DES HDG-PROJEKTS HÄNGT ABER NICHT DAVON AB…
Wenn jemand (einfach aus NÄCHSTEN-LIEBE bzw. BEDINGUNGSLOSER SCHENKENDER LIEBE) einen (sucht-)kranken Obdachlosen quasi wie ein Familien-Mitglied bei sich aufzunehmen bereit ist und in solcher Aufnahme einen wichtigen Nährboden für seine Heilung sieht – ist es da ein sinnvoller Vorwurf, daß er dadurch keine spezial-therapeutischen Angebote bieten würde? Zumal wenn diese Aufnahme sich sogar als Basis für den Kranken verstehen will, um von da aus zu solchen anderen Hilfs-Angeboten gehen zu können? Ist es denn für ‚Spezial-Therapien‘ nicht ein hilfreicher Hintergrund, wenn der Patient einen Halt bietenden Familien-Hintergrund hat?
Eine derartige Aufnahme quasi als Bruder oder Schwester will das HdG zu bieten versuchen. Solche Menschlichkeit praktizieren kann aus unserer Sicht jeder. Wir freuen uns sogar sehr, wenn es auch in möglichst selbst-organisierender Weise durch aufgenommene Gäste bzw. unter solchen Gästen geschieht, sehen das auch als sehr heilsam für alle an. (Vergleichbar ist die positive Wirkung von ‚peer‘- oder Selbsthilfe-Gruppen…)
Im Unterschied zu ’speziell qualifizierten‘ Beratungs-, Betreuungs- und Therapie-Angeboten kommt es Schenker-Bewegung – insgesamt, und insbesondere im ‚Sozialarbeits-Projekt‘ „Haus der Gastfreundschaft“ – darauf an, die Basis der allgemeinen ‚menschlichen‘ Möglichkeiten, die eigentlich jeder hat oder haben kann, als Grundlage zu betonen und zu entwickeln. ‚Entwicklung von unten, bei jedem‘ kann man es auch nennen…
Der (Freiheits-)Fähigkeit des Menschen zu Selbst-Organisation (bzw. auch seinen Selbstheilungs-Kräften) soll Raum gegeben werden. So ‚Raum-Geben‘ ist aus unserer Sicht erstmal das Entscheidende. Hilfestellungen können natürlich gern dazu kommen, soweit machbar (von innen oder von außen des Projekts). Aber im Bewußtsein, daß es um etwas ‚Dazu-Kommendes‘ geht für den vorrangigen Nährboden möglichster Selbst-Organisation und Selbst-Heilung, was dadurch auch nicht irgendwie beeinträchtigt bzw. ‚ausgehebelt‘ oder ersetzt werden soll… Wenn man freie, selbstbestimmte, mündige Menschen möchte, ist so ein Vorgehen aus unserer Sicht grundlegend…
Außenstehende könnten ein ‚Mehr‘ an Hilfen gern selbst hinzufügen (und sollten sich dann über darin liegende Belastungen, die sie auf sich nehmen, aber nicht unpassenderweise beim HdG beschweren) – oder alle, die solches ‚Mehr‘ für sinnvoll halten, können auch gern gesellschaftliche Hilfs-Stellen von außen mit einschalten… HdG war da nie gegen, hat nie gesagt, daß wir alle noch so schweren Fälle in jeder Hinsicht umfassend versorgen oder therapieren können oder dergleichen… HdG steht nur dafür, daß die Bereitschaft zur einfachen menschlichen NächstenLIEBE, im Sinne von möglichst bedingungsloser Aufnahme-Bereitschaft und Teilen eines bescheidenen Lebens-Minimums in geschwisterlicher Weise, ein wesentlicher Nährboden menschlicher Hilfe ist – worauf auch komplexeres Therapieren aufbauen kann, aber wohl nie Ersatz dafür sein kann oder sollte…
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